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19.06.2021
Umweltminister steht zum Turmbau im Eixendorfer Stausee

Neunburg vorm Wald (Der Neue Tag - 19.06.2021)

35 Grad Hitze. Die Expertenrunde suchte sich am Freitagnachmittag ein schattiges Plätzchen am „Steinernen Steffl“, dem Symbol des versunkenen Dorfes. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) war gut vorbereitet zur Besprechung mit Vertretern der Fach- und Behördenverbände gekommen und kannte die Meinung des „Runden Tisches“, der seit 25 Jahren gegen die Algenplage im See ankämpft. „Ihr werdet euren Turm bekommen“, versprach der Minister. Ob bis zum Sommer 2022, hänge von der Auslastung der Bauwirtschaft ab.

Der „Turm“ wird an der Hauptsperre entstehen und 15 Meter hoch werden. Über ihn soll das warme, algenfördernde Wasser in die nachstehenden Gewässer abfließen. Zurück bleibt das kältere Wasser, das den Kreislauf des Algenwachstums unterbricht.

Walter Drexler, Stadtrat und Landwirt am Rande des Eixendorfer Sees, schlägt zusätzlich eine regelmäßige Bearbeitung und Entnahme des Uferbewuchses vor, „denn das Wasser steht buchstäblich im Humus und im Gras“. Er widerspricht einem Gutachter der Regierung, „der eine dynamische Freilegung“ der Uferpassagen vorschlägt. Das geht dem Minister doch zu weit. „Ich muss mich doch auf Expertenaussagen verlassen können“, entgegnet er dem Eixendorfer Landwirt.

Am Freitag, 9. Juli, tritt der „Runde Tisch“ erneut zusammen. „Wir werden den Deckel draufsetzen“, ist der Vorsitzende des Fischereivereins Neunburg vorm Wald, Michael Throner, überzeugt. Nach langer Diskussion habe sich die Expertenrunde auf den Bau eines Turmes geeinigt.„Da haben auch wir unsere Zugeständnisse machen müssen“, gibt Throner zu verstehen. „Seit Jahren basteln wir herum, jetzt ist eine Lösung in Sicht“, zeigt sich auch MdL Joachim Hanisch (Freie Wähler) aus Bruck erleichtert. Auch Neunburgs Bürgermeister Martin Birner (CSU) ist überzeugt: „Jetzt ist die Zeit gekommen, die Ideen umzusetzen“.

Mit der Umsetzung beauftragt ist das Wasserwirtschaftsamt Weiden. Behördenleiter Mathias Rosenmüller kündigt für August die Ausschreibung an und betont. „Der Bau eines Turmes im Wasser ist kein einfaches Unterfangen“. Nach einem zweijährigen Pilotversuch mit dem Abfluss des warmen Wassers werde man die Wirkung prüfen und das weitere Vorgehen besprechen. Minister Thorsten Glauber will allerdings die Auswirkung der Maßnahme beobachten und betont: „Mit der Wassertemperatur verändert sich auch die Ökologie der nachfolgenden Gewässer“.

„Die Ökologie am Eixendorfer Stausee ist das Leib- und Magenthema unseres Präsidenten“, stellte „Regierungsvize“ Florian Luderschmid fest und siedelte den Stellenwert der Algenbehandlung bei der Regierung der Oberpfalz ganz oben an.

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