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22.11.2019
Scharf fordert Birner heraus

Neunburg (Mittelbayerische Zeitung - 22.11.2019)

 

Mit 32 Wahlberechtigten machten sich am Donnerstag die Neunburger Freien Wähler auf den Weg, um einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt und 20 Listenplätze für die Wahl zum Stadtrat am 15. März 2020 zu nominieren. Unterstützung erhielten sie dabei vom Kreisvorsitzenden Dieter Jäger. Beim ersten Wahlgang ging es um das Amt des Versammlungsleiters, das der stellvertretende Vorsitzende Florian Meier übernahm. Er empfahl Martin Scharf erneut als Bürgermeisterkandidat.

In dem Zusammenhang stellte Meier fest, dass die Grundsatzfrage, überhaupt einen Kandidaten aufzustellen, durchaus diskutiert worden sei. Fazit sei dabei gewesen, dass den Neunburgern in jedem Fall eine Wahlmöglichkeit eröffnet werden sollte. Beim Blauen Montag der „Unverdorbenen“ sei er schon als „Aiwanger Neunburgs“ bezeichnet worden, meinte Florian Meier über Scharf und unterstrich dessen Fähigkeiten als Teamplayer. Besonders hob er hervor, dass er nicht nachtragend sei, wenn jemand eine andere Meinung vertrete.

„Ich finde, 57 Jahre wären ein gutes Alter, um Bürgermeister meiner Heimatstadt zu werden“, scherzte der Kandidat, als er sich vorstellte. Auch er nannte als Antriebsfeder für eine Kandidatur, wie schon vor sechs Jahren, dass den Bürgern auf jeden Fall eine Wahlmöglichkeit zustehe. Seine Erfahrung als Fraktionssprecher im Stadtrat und neuerdings auch im Kreistag seien eine gute Basis, ein guter Bürgermeister zu werden.

Allein anhand von Sachthemen wollte er im Anschluss die Unterschiede zwischen ihm und dem Amtsinhaber erläutern. Auch wenn das persönliche Erscheinungsbild nach Außen sicher einen Einfluss auf das Wählerverhalten habe, wolle er sich auf keinen Fall verbiegen. „Ich bleibe ehrlich und offen, aber auch bei all meinen Ecken und Kanten“, sagte er. Als wesentliche Unterschiede bezeichnete er die Haushalts- und Finanzpolitik sowie das Investitionstempo. Dazu nannte er die Verdoppelung der Verschuldung von 5,7 Millionen Euro auf aktuell 10,3 Millionen Euro in den vergangenen acht Jahren und das, trotz hoher Einnahmen, insbesondere bei der Gewerbesteuer.

Als Beispiel einiger, aus seiner Sicht deutlich zu teurer Maßnahmen nannte er das „Denkmal am Plattenberg“, die Aufweitung der Amberger Straße, an der sich der Nutznießer nur geringfügig beteiligt habe oder die seiner Ansicht nach als viel zu groß bemessene Rathauserweiterung. Persönlich habe er gegen einige Immobilienkäufe gestimmt. Ihn ärgere es, dass manche nur mit Verlust weiterveräußert worden seien.

Martin Scharf unterstrich, dass Großprojekte nacheinander und nicht gleichzeitig abgearbeitet werden sollten. Die Praxis führe zu einer hohen Belastung für die Mitarbeiter in der Verwaltung. Er ließ aber nicht unerwähnt, dass im Stadtrat „zum Großteil an einem Strang gezogen“ werde und Gemeinsamkeiten die Unterschiede bei weitem überwiegen würden. Abschließend meinte er, er werde weiterhin sein Bestes für die Stadt und ihre Bürger tun, wenngleich er ihnen „das Paradies“ nicht versprechen könne.

Sechs Frauen stehen auf der Liste

Seine Wahl erfolgte mit 31 Ja-Stimmen und einer Stimme für Florian Meier. Einstimmigkeit herrschte bei der Zustimmung für die Liste, die sowohl die etablierten Stadträte als auch viele neue Gesichter beinhaltet.



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