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20.01.2021
Aiwanger sieht Fortschritte bei Solarstrom und wirbt für Wasserstoff

München (Der Neue Tag - 20.01.2021)

Die Energiewende macht in Bayern nach Ansicht von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) „deutliche Fortschritte“. Mehr als die Hälfte der Stromproduktion im Freistaat komme inzwischen aus erneuerbaren Quellen. Weiter als geplant sei man vor allem bei der Photovoltaik (PV). „Bayern ist Sonnenland“, sagte Aiwanger nach der ersten Sitzung des neuen Energiebeirates.

Beim PV-Speicherprogramm seien bereits mehr als 32000 Anträge bewilligt, auf Freiflächen in den vergangenen beiden Jahren rund 800 Megawatt zusätzlicher Solarleistung installiert worden. Hier wolle man mit Dachanlagen und der Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen für PV und Ackerbau weitere Zuwächse erzielen, machte er deutlich.

Als „Sorgenkind“ bezeichnete Aiwanger die Windkraft. Diese wäre allerdings auch ohne die von ihm weiter kritisierte 10H-Abstandsregel derzeit „kein Selbstläufer“. Er setze große Hoffnung auf die Bereitschaft von Kommunen, über die Möglichkeiten der Bauleitplanung auch Anlagen unterhalb von 10H zu genehmigen.

38 Kommunen überzeugt

Die eingesetzten „Windkümmerer“ hätten dazu bereits in 38 Kommunen entsprechende Debatten angestoßen. Insgesamt halte er einen Mindestabstand von 5H, also eines Mindestabstands des Fünffachen der Anlagenhöhe für ausreichend, sagte Aiwanger. Als Anreiz plädierte er dafür, die Standortkommunen von Windrädern an den Erträgen aus dem Stromverkauf zu beteiligen. Außerdem müsse das Potenzial von Standorten in den Staatsforsten stärker genutzt werden. Für Aiwanger ist zudem Wasserstoff ein künftiger Energieträger. „Der Fokus liegt ganz klar auf der Wasserstofftechnologie, mit der wir im Rahmen der Bayerischen Wasserstoffstrategie Marktpotentiale erschließen und ausbauen wollen“, erklärte Aiwanger laut Pressemitteilung. Mit dem bayerischen Wasserstoffbündnis, das inzwischen mehr als 130 Mitglieder zähle, soll sich „der Freistaat in Deutschland und in Europa als führende Wasserstoffregion etablieren“.

100 Wasserstofftankstellen

Der Minister betonte, dass Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich für bundesweite und europäische Förderprojekte bewerben unterstützt werden. Aiwanger will Innovationscluster etablieren.

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HINTERGRUND:
Energieagentur senkt Nachfrageprognose

  • Corona bremst Nachfrage Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für die Nachfrage nach Rohöl angesichts neuer Corona-Beschränkungen erneut gesenkt.
  • Blick auf Jahr 2021
    Insgesamt rechnet die IEA im Jahr 2021 aber immer noch mit einem Anstieg der Nachfrage um 5,5 Millionen Barrel pro Tag. Im Jahr 2020 war die Nachfrage wegen den Auswirkungen der Coronakrise um 8,8 Millionen Barrel pro Tag geschrumpft.

 

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